Krankheiten

Gegen folgende Krankheiten, bzw. Seuchen sollte Ihr Hund durch Impfungen geschützt sein! Bei Auslandsaufenthalten mit Ihrem Hund müssen Sie außerdem bei Einreise einen gültigen Impfausweis vorlegen und die Einfuhrgenehmigungen beachten.

 

Zwingerhusten:

 

Zwingerhusten ist eine unter Hunden in aller Welt weit verbreitete und hochansteckende Erkrankung der oberen Atemwege, insbesondere der Luftröhre und der Bronchien. Charakteristisch ist ein heftiger bellender Husten, der die Hunde über mehrere Wochen sehr quälen kann.

Besonders gefährdet sind Hunde, die viel Kontakt zu Artgenossen haben, wie dies in Zwingern der Fall ist. Anders als der Name vielleicht fälschlich vermuten lässt, können aber nicht nur im Zwinger gehaltene, sondern auch in Wohnungen lebende Hunde an Zwingerhusten erkranken.  Aber auch in Tierpensionen, Hundebetreuungseinrichtungen, Tierheimen, Hunde-/Welpenschulen, auf Ausstellungen und in Kliniken können sich die Erreger rasch verbreiten.

Als Erreger des Zwingerhustens kommen gleich eine ganze Reihe verschiedener Viren und Bakterien in Frage. Die Ansteckung erfolgt über eine Tröpfcheninfektion, und schlagartig sind die meisten Tiere einer Hundegemeinschaft erkrankt.

Die erkrankten Hunde brauchen viel Ruhe, und sollten von anderen Hunden getrennt werden. Die Luft sollte warm, nicht zu trocken aber nicht stickig sein. Ein gegen Kälte von unten isolierter und gegen Zugluft abgeschirmter Liegeplatz sollte vorhanden sein.

Nach 1-2 Wochen kommt es meist zur Ausheilung. Bei schwachen oder gestressten Tieren kann es allerdings zu ernsthaften Komplikationen kommen.  

 

Vorbeugend kann gegen einige der Zwingerhusten auslösenden Erreger geimpft werden. Eine rechtzeitig durchgeführte Impfung kann z.B. sinnvoll sein, wenn der Hund mit zahlreichen fremden Hunden in Kontakt kommt, z.B. auf Ausstellungen oder in Tierpensionen.

 

Staupe:

 

Die Hundestaupe ist eine gefürchtete, häufig tödlich endende, durch ein Virus verursachte Infektionserkrankung. Der Virus kann direkt von Hund zu Hund oder indirekt von anderen Virusträgern auf den Hund übertragen wird.

Ebenfalls ist eine Infektion der Welpen im Mutterleib möglich.

Der Welpe ist durch die Abwehrkörper, die er mit der Muttermilch zu sich nimmt eine Zeit lang geschützt, kann aber 4-6 Wochen nach der Geburt, wenn diese Abwehrkörper wieder verschwinden, an der Staupe erkranken.

Nach einer Inkubationszeit von 3-6 Tagen kann es zu verschiedenen Verlaufsformen der Staupe-Erkrankung kommen. Die Erkrankung beginnt meist mit Fieber, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Bindehautentzündung, Rachen-Mandel-Entzündung. Eitriger Augen- und Nasenausfluss und gleichzeitiger Durchfall sind immer verdächtig für eine mögliche Staupe-Infektion.

Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es dann zu unterschiedlichen Krankheitserscheinungen, je nachdem welche Organe befallen sind. Es kann zu Magen-Darmentzündungen mit Durchfall (Darmstaupe), Lungenentzündung (Lungenstaupe) oder krampfartigen Zuckungen, Bewegungsstörungen und Lähmungen (Nervenstaupe). Da die Staupe mit sehr unterschiedlichen Symptomen verlaufen kann, muss bei jungen Hunden mit Erkrankungen unklarer Genese immer der Staupeverdacht geäußert werden.

Die Staupe führt zu einer starken Beeinträchtigung der Immunabwehr, daher ist die Behandlung mit Antibiotika gegen Bakterielle zusätzliche Infektionen äußerst wichtig. Zusätzliche Therapien werden je nach individueller Symptomatik gewählt. Gegen das Virus selbst gibt es keine Therapie.

Es kann aber eine Prophylaxe durch Impfungen durchgeführt werden. Nur die vollständige Grundimmunisierung und jährliche Auffrischungen der Impfung bieten aber einen sicheren Schutz gegen eine Staupeinfektion.

 

Parovirose:

 

Als Parvovirose wird eine hoch ansteckende und akut verlaufende Infektionskrankheit von Hunden bezeichnet, die durch das Canine Parovirus verursacht wird. Die Viren werden von betroffenen Hunden millionenfach über einen längeren Zeitraum mit Kot ausgeschieden. Virushaltiger Kot gilt als die Hauptursache für eine Ansteckung. Besonders gravierend ist dabei das Problem, dass die Erreger sehr langlebig sind und noch Jahre später eine Erkrankung hervorrufen können.

Die Parvovirose befällt vor allem das Immunsystem und die Darmschleimhaut. Drei bis zehn Tage nach der Ansteckung, die über Nase und Maul erfolgt, bekommt der Hund Fieber, wird matt und appetitlos. Kurz darauf folgen die typischen Symptome Erbrechen und übelriechender, zunehmend blutiger Durchfall. Für Welpen ist sie besonders gefährlich, weil sie in 80 Prozent der Fälle tödlich endet.

 

Hepatitis:

 

Auch bei Hunden gibt es eine ansteckende Virushepatitis - eine Virusleberentzündung die bis zum Tod führen kann. Gefährdet sind allerdings nur Hunde; auf den Menschen ist diese Infektionskrankheit nicht übertragbar. Kranke, aber auch gesund erscheinende Hunde sind die Hauptüberträger der Erkrankung. Ein direkter Kontakt zwischen Hunden ist jedoch nicht immer erforderlich, weil das Virus lange ansteckend bleibt und so auch indirekt übertragen werden kann. Hunde, welche die Erkrankung überstanden haben, können noch monatelang Hepatitisviren ausscheiden und verbreiten.

Bleibende – jedoch nicht lebensbedrohliche – Schäden der Nieren und der Leber sowie Veränderungen der Augenhornhaut sind Folgen nach überstandener Hepatitis.

 

Tollwut:

 

Tollwut ist eine von Säugetieren und Vögeln auf den Menschen übertragene lebensbedrohliche Infektionskrankheit. Der Erreger der Tollwut ist das Tollwut-Virus (Lyssavirus). Tollwutviren werden von infizierten Tieren mit dem Speichel ausgeschieden. Bissverletzungen durch tollwutinfizierte Tiere sind deshalb besonders gefährlich, weil das Virus über Wunden in den Körper gelangt. Deshalb sollten Sie auch unbedingt vermeiden, "besonders zutrauliche" Wildtiere oder zum Beispiel einen überfahrenen Fuchs mit der bloßen Hand zu berühren. Sollten Sie selbst oder Ihr Hund Kontakt mit einem tollwutkranken oder verdächtigen Tier haben, müssen Sie unverzüglich einen Arzt oder Tierarzt aufsuchen. Geimpfte Hunde sind in diesem Fall rechtlich besser gestellt als ungeimpfte, für die eine sofortige Tötung angeordnet werden kann.

In den industrialisierten Ländern findet sich der Tollwuterreger hauptsächlich bei Waldtieren, von denen die Übertragung auf Haustiere und Menschen ausgeht. Im Gegensatz dazu sind in Afrika, Asien und Lateinamerika weiterhin Hunde die Hauptüberträger der Tollwut und damit weltweit für die meisten Todesfälle durch Tollwut verantwortlich.

 

Leptospirose:

 

Die Leptospirose ist eine ansteckende bakterielle Infektion bei Hunden, sie kann lebensbedrohlich sein. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, sowei über Kontamination von Erde und Wasser. Der Erreger überlebt vor allem in warmen Wasser (z.B. Pfützen im Frühsommer). 

Es gibt unterschiedliche Schweregrade der Krankheit, manche Hunde zeigen gar keine Symtome sondern scheiden die Leptospiren lediglich im Urin aus und können eine chronische  Nierenerkrankung entwickeln, die erst  später offensichtlich wird.